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Soder, Jakob (1840-1927)

 
* 23.3.1840 Rheinfelden, † 20.12.1927; Heimatort: Rheinfelden.

Mechaniker, Erfinder, Fabrikant.

 

 
 

hintere Reihe stehend von links: Hans, Oscar, Jakob, Emil, Karl,

vordere Reihe sitzend von links: Adolf, Tochter, Ida Soder-Kull (1848-1908), Jakob Soder (1840-1927), Walter

 
Jakob Soder kam als Sohn des Alois und der Maria Theresia Strittmatter, geb. Spaich zur Welt. Er wuchs in Rheinfelden auf und erlernte nach der Schulzeit den Beruf eines Mechanikers in einer heute noch bestehenden Firma, die damals vorrangig Maschinen für Mühlen und Wasserräder herstellte.
Kurz nach seiner Lehrzeit eröffnete er in Rheinfelden eine mechanische Werkstätte. Seine Maschinen wurden durch ein vom Rhein betriebenes Wasserrad angetrieben, welches sich als Besonderheit selbst dessen Pegelstand anpasste. In seiner Werkstatt konstruierte er vorwiegend Wasserräder. Nach einigen Jahren eröffnete er in Giebenbach BL in einer eigenen Liegenschaft eine neue Werkstatt, in der er neben Wasserrädern auch Zubehör für Mühlen herstellte. 1870 verehelichte er sich mit der 22-jährigen Ida Kull aus Niederlenz, mit der er eine Tochter und acht Söhne hatte, von denen zwei bereits im Kindesalter gestorben sind. 1883 zerstörte ein Brand Haus und Werkstatt. Als Folge musste Jakob Kull nach Ungarn auswandern und dort eine Anstellung als Werkmeister in den "Vulkan"-Werken in Budapest antreten. Hier konnte er sich wichtige Kenntnisse über den neuesten Stand im Mühlenbau aneignen.
1889 wurde sein erstes Patent für eine "Vertikale, runde Schrägsicht-Maschine" eingetragen, eine Sichtmaschine ist eine Siebmaschine, auf die 1893 eine zweite Patentierung folgte. Vier seiner Söhne erlernten ebenfalls das Handwerk des Mühlenbaus.
 

 

 

Mühle Niederlenz

 
Im Alter von 60 Jahren kehrte er aus der Fremde zurück und gründete in Niederlenz nochmals einen Betrieb unter seinem Namen. Er kaufte gegenüber der Post eine ehemalige Gipsmühle und richtet in einem Teil davon eine Maschinenfabrik ein. In der neuen Werkstatt widmete er sich mit seinen Söhnen fast ausschliesslich der Entwicklung und Herstellung von Müllereieinrichtungen. Neue Ideen wurden in der hauseigenen Mühle getestet und umgesetzt. So konnte 1903 das dritte Patent angemeldet werden, ein "Plansichter mit Kurbelantriebsvorrichtung für gradlinige Schüttelbewegungen". Im Jahr 1905 wurde die Firma in "J. Soder und Söhne" umbenannt. Drei Jahre später starb seine Frau. Im Laufe der Zeit verliessen bis auf Oscar und Hans alle anderen Söhne die Firma. 1920 zog sich Jakob Soder aus dem Geschäftsleben zurück und übergab die Firma den beiden verbliebenen Söhnen, welche nun in "J. Soders Söhne" umbenannt worden ist.
Quelle und Schrift:
Familienregister Rheinfelden, Bd. I, Bl. 232;
Peter Günthart: "Geschichtliches von den Niederlenzer Industrien. K-Tron (Schweiz) AG", in: Dorfgeischt Niederlenz Nr. 53, Dez. 2003, Nr. 54, März 2004, Nr. 55, Juni 2004.

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16. Ernet 2017

Stand: 11.03.20