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Büchs, Johnny (Johannes-Franz) (1878-1963)

 

* 26.11.1878 Dresden, † 2.1.1963 Aarau; deutscher Staatsangehöriger.

Bildhauer. Bildnisse, Figuren, Grabmäler und Plaketten, Reliefornamente für Glocken.

1910

Johnny Büchs kam als Sohn der Kellnerin Anna Maria Büchs von Münnerstadt zur Welt. Büchs hatte noch zwei ältere Geschwister, die er aber nie kennen lernte, da diese vor Ablauf ihres ersten Lebensjahres verstorben sind. Er verbrachte seine Kindheit an der Annenstrasse 30 in Dresden. Hier besuchte er die katholische Schule. Von 1897 bis 1901 studierte er Bildhauerei an der Kunstakademie Dresden. Er arbeitete bei verschiedenen Bildhauern (Hauer, Schreiber), zuletzt bei Leopold Armbruster (1862-1936).

1899 heiratete seine Mutter in Dresden den Holz- und Kohlenhändler Friedrich Alexander Oskar Beckert.

Von Dresden führte ihn sein Berufsweg nach München. Später ging er nach Paris. Hier arbeitete er in Montparnasse und stellte seine Werke im Salon d’Automne aus. Als deutscher Staatsangehöriger wurde er 1915 in der leerstehenden religiösen Schule "Notre-Dame de Garaison" in den Pyrenäen zivilinterniert. Während seiner Gefangenschaft errichtete er auf dem Brunnen des Vorplatzes eine Statue eines Fauns, welche 1923 zerstört worden ist. Im Krankenaustausch des Roten Kreuzes kam er 1917 aus französischer Gefangenschaft in die Schweiz, zuerst zur Kur nach Schinznach-Bad und nach seiner Genesung nach Niederlenz.

 

 

 
 

1933

 

Im Atelier

 

In Niederlenz begann er wieder seinen Beruf als Bildhauer auszuüben. 1926 kaufte er sich in Aarau eine Liegenschaft und übersiedelte in die Hauptstadt. In seinem neuen Heim wohnte und arbeitete er fortan. 1927 verstarb in Dresden seine Mutter. Johnny Büchs war mit Leonie verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder. Die Ehe wurde aber noch in Paris geschieden. Nach der Auswanderung seiner Kinder nach Amerika lebte und arbeitete er immer zurückgezogener. Seine Gefährtin in der Schweiz war Marie Märki aus Aarau.

Familiengrab Dr. Jur. E. Prantl, Aarau
Er stellte regelmäßig an der Jahresausstellung der Sektion Aargau der GSMBA in Aarau aus, erstmalig 1920.
     

 

Meerjungfrau   Aargauer Kunsthaus Aarau  

Johnny Büchs war der Hersteller von liebenswürdigen Kleinplastiken, die mit großem handwerklichem Geschick gefertigt sind.

Vase aus Stein

Schrift und Quelle:

Max Irmiger, Aargauer Künstler, Schweizer Kunst, Art suisse, Nr. 5, Dez. 1932;
Kunst und Krise, Ein Blick in die Ateliers der Aargauer Künstler, Sondernummer des Aargauer Tagblatt, Montag, 27.11.1933;
Nachruf auf Johnny Büchs, Bildhauer, AT 5.1.1963;
Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd. 1, S. 97, Aarau 1974;
Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983;
Markus Schürpf, Kunst in Aarau, eine Stadt und ihre Sammlung, Aarau 1998;
Stadtarchiv Dresden.
     
 

Faun

  Trauer  
H. von Hövel, Bildnis J. Büchs 1948
 
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1. Julmond 2012