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Rothacher, Christian
(1944-2007) |
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* 31.5.1944 Aarau, † 4.5.2007 Aarau; Heimatort:
Blumenstein BE. |
Maler und
Plastiker. Objektkunst, Malerei, Druckgrafik,
Installation, Kunst im öffentlichen Raum,
Zeichnung, Aquarell und Linolschnitt. |
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Foto
Christian Rothacher, 1969 |
Foto
Christian Rothacher |
Christian Rothacher wuchs in Aarau auf. Nach
seinem Schulabschluss und einer Reise auf den
Spuren Van Goghs durch Südfrankreich trat er
1960 in die Schuhfabrik Bally in Schönenwerd
ein, wo er eine zweijährige Lehre als
Sohlenstanzer machte. Danach arbeitete er in der
Mustermacherei und der Kreation. 1961 lernte er
Esther Güdemann kennen. Während der Lehre
belegte er berufsbegleitend Abendkurse an der
Kunstgewerbeschule Zürich. 1964 erhielt er eine
Goldmedaille an der Expo Lausanne. 1964/65
machte er zusammen mit Markus Müller und
Hugo Suter
den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich bei
Walter Binder und trat danach
in die erste freie Kunstklasse F+F für
experimentelle Gestaltung an der
Kunstgewerbeschule mit den Lehrern
Hansjörg Mattmüller und Serge Stauffer ein. Ab
1967 hatte er sein Atelier in einer
Fabrikliegenschaft am Ziegelrain in Aarau. Mit
Max Matter, Markus Müller, Heiner Kielholz,
Hugo Suter,
Josef Herzog und Jakob Nielsen schlossen
sich weitere Künstler an. Das anregende Klima
der Ateliergemeinschaft wurde von außen
entsprechend wahrgenommen. 1971–72 reiste er
nach Afghanistan, wo er schwer an Gelbsucht
erkrankte. 1980 hielt er sich sechs Monate in Bages Südfrankreich auf und 1981 nochmals für
kürzere Zeit.
Zwischen 1982 und 1985 arbeitete Rothacher an
einer Linolschnittfolge, die am Schluss 86
Blätter umfasste. Es handelt sich dabei
gleichsam um ein künstlerisches Tagebuch, in dem
sich Alltagsbeobachtungen mit
Überlegungen zum Dasein,
politischen Aussagen und Verwandlungen vereinen. |
1985 erfolgte die Heirat mit Esther Güdemann.
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1990–2002 lebte und arbeitete Rothacher in
Brebbia bei Varese. Danach kehrte er nach Aarau
zurück. |
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Sein Schaffen ging von der Pop-Art aus, wobei er
sich kunstfremder Materialien bediente. Er
verfremdete oft Materialien, vorzüglich solche,
die sich in einem Künstleratelier befinden. Sein
Werk ist gekennzeichnet durch eine eindrückliche
Vielfalt der Bildideen wie der angewendeten
Techniken:
Objektkunst, Malerei, Druckgrafik, Installation,
Kunst im öffentlichen Raum, Zeichnung, Aquarell
und
Linolschnitt. |
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Werkbeiträge: |
1971 Werkjahr des Kt. Aargau; |
1971 Kiefer Hablitzel Stipendium; |
1971 Eidgenössisches Kunststipendium; |
1976 Eidgenössisches Kunststipendium; |
1992 Beitrag an das künstlerische Schaffen des
Aargauer Kuratoriums. |
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Ausstellungen: |
1969, 7.2.–6.3., Christian Rothacher, Heiner
Kielholz, Galerie Palette Zürich; |
1969, 12.12.–14.1.1970, Galerie Stampa in Basel;
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1971, 23.2.–15.5., Teilnahme an The Swiss Avant
Garde im New York Cultural Center; |
1971, Sept.–Nov.,
Christian Rothacher, Heiner Kielholz, Alfred
Hofkunst vertraten die Schweiz an der 11.
Biennale in São Paulo; |
1974, 25.4.
–9.5., Galerie und Edition GE Winterthur; |
1985, 9.6.–6.7., Christian Rothacher,
Hugo Suter,
Josef Herzog, Galerie Silvia Steiner Biel; |
1986, 19.9–17.10., Werkstattgalerie Jules Gloor
Aarau; |
1990, 11.2.–19.3.,
Christian Rothacher, Walter Müller, Harold
Studer, Galerie in Lenzburg; |
1992, 2.10.–15.11., Kunstmuseum Olten; |
1994, 19.11. –14.1.1995, Galerie Raymond Bollag
1+2 Zürich; |
1998, 5.9. –3.10., Christian Rothacher, Jos
Nünlist, Galerie Silvia Steiner Biel; |
2001, 2.9. –6.10., Christian Rothacher, Otto
Grimm, Galerie Silvia Steiner Biel; |
2004, 26.8. –23.10., Christian Rothacher, André
Thomkins, Galerie und Edition Marlene Frei
Zürich; |
2005, 22.5.–25.6., Christian Rothacher, Stefan
Davix, Galerie Elisabeth Staffelbach Aarau; |
2006, 23.9.–21.11., Kunstmuseum Olten;
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2006, 19.8.–5.11., präsentierte das Aargauer
Kunsthaus das Schaffen der Ateliergemeinschaft
Ziegelrain 1967–1975; |
2008, 11.10.–4.1.2009,
Arbeiten auf Papier und Objekte, Kunst(zeug)haus Rapperswil-Jona; |
2009, 28.11.–30.1.2010,
"... uns bleiben die Feuerringe", Galerie &
Edition Marlene Frei Zürich; |
2011, 14.5–31.7., Retrospektive, Aargauer
Kunsthaus Aarau; |
2014, 31.8.–9.11.,
Christian Rothacher, Rolf Winnewisser, Kunst(zeug)haus
Rapperswil-Jona; |
2015, 31.5.–28.6.,
Retrospektive, Gluri Suter Huus Wettingen. |
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Ohne
Titel, 1970/71 |
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Schriften: |
Von der
Skizze zum fertigen Werk, Aargauer Kurier,
23.4.1969; |
Willy Rotzler u.a.:
The Swiss Avant Garde,
Ausstellungskatalog, Neuyork 1971;
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10 Aargauer Künstler, Städtische Kunstkammer zum
Strauhof, 20.10.-19.11.1972, Katalog, Zürich
1972; |
Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.2, S.
481 ff. Aarau 1974; |
Marie-Louise Lienhard: Art argovien d’aujourd’hui, Frick 1976; |
5 Aargauer Künstler, Sarnen, 5.-28. November
1976, Katalog, Galerie Rotwysse Schlissel,
Obwalden 1976; |
Diese
Kunst
fördert der Kanton Aargau,
Dokumentation des Kuratoriums für die
Förderung des kulturellen Lebens
des Kantons Aargau über die Werkjahrempfänger im
Bereich Bildende
Kunst von 1971 bis 1982, Aarau
1983; |
Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd.
2, Aarau 1983; |
Stephan Kunz:
Vom Jura bis heute, GSMBA Aargau, Aarau 1985; |
Beat Wismer:
Junge Schweizer Kunst 1960-1990 : Sammlung der
Gotthard Bank, Bern 1991; |
Sabine
Affolter: Der Abgrund hinter harmloser
Bildoberfläche, in: Badener Tagblatt 7.11.1992; |
Christian Rothacher, Linolschnitt-Zyklus
1982–1985, Kunstmuseum Olten 1992; |
Anliker/Kunz:
Allmende, Kunst im öffentlichen Raum im Aargau
seit 1970, Aarau 1994; |
Sabine Altorfer: Kunst in Baden, die Werke im
öffentlichen Raum, Baden 1995; |
Markus Schürpf: Kunst in Aarau, eine Stadt und
ihre Sammlung, Aarau 1998; |
Madeleine Schüpfer: Der spielende
Zauberkünstler, Oltener Tagblatt,
25.9.2006; |
Annelise Zwez:
Messerscharfe Oberflächen, Aargauer Zeitung,
25.9.2006; |
Stephan Kunz: Ziegelrain '67–'75, Aargauer
Kunsthaus, Aarau 2006; |
Stadt Aarau: Kunst im
öffentlichen Raum, Aarau 2009; |
Sabine Altorfer: Er liebte die Kunst, nicht den
Kunstbetrieb, in: Aargauer Zeitung, 21.7.2011; |
Stephan Kunz
(Hg.): Christian
Rothacher – Uns bleiben die Feuerringe, Zürich 2011. |
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Die
Woge, 1977 |
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24.
Hornung 2013 |