|
|
|
Geiger, Ernst Samuel
(1876 – 1965) |
|
|
|
|
|
|
* 1.2.1876 Turgi, † 16.12.1965 Neuenstadt;
Heimatort: Au SG, Brugg. |
Naturwissenschaftler, Lehrer,
Maler und Grafiker. Malerei und Grafik,
überwiegend Landschaften. Öl, Aquarell und
Holzschnitt. |
|
|
|
Ernst Samuel Geiger kam als Sohn
des Weinhändlers Ullrich und der Sophia
Geiger-Schwarz zur Welt. Als er vier Jahre alt
war, zog die Familie nach Brugg. Die
Gemeindeschulen besuchte er hier, von 1892-1896 die
Kantonsschule in Aarau. Hier war
Max Wolfinger
sein Lehrer im Kunstzeichnen. Durch die Ausgrabungen
von Vindonissa wurde seine Leidenschaft für
Altertümer geweckt. Er studierte
Forstwissenschaften am Polytechnikum Zürich und
dissertierte 1900 mit einer Monografie über das
Bergell zum Dr. phil. nat. an der Universität
Zürich. Anschließend besuchte er die
Kunstakademien in München und Paris. Im Herbst
1902 kehrte er in die Schweiz zurück und
verschaffte sich das Bezirkslehrerpatent. Er war
an verschiedenen Orten im In- und Ausland als
Lehrer tätig, unter anderem auch drei Jahre an
der Bezirksschule Gränichen. 1904 war er
Gründungsmitglied der Sektion Aargau der GSMBA.
Geiger lebte ab 1906 von der Malerei. 1908 fand
die Heirat mit Maria Bockhoff, mit der er zwei
Söhne hatte, statt. Die Familie wohnte in Bern.
Der Umzug nach Twann erfolgte 1911. Im gleichen
Jahr erhielt er ein eidgenössisches
Kunststipendium. 1918 kaufte
er das Landgut "Hof" in Ligerz, wo er bis zu
seinem Tod wohnte. |
|
|
|
|
Kirche von Ligerz mit Bielersee |
|
Die Wintermonate
verbrachte Geiger im Engadin (1913-1914), in
Heiligenschwendi ob Thun bzw. im Tessin
(1915-1920). Seine Frau starb 1921 bei der
Geburt des zweiten Sohnes. Zwischen 1920 und
1925 wohnte er in Monti della Trinità sopra
Locarno und in Comano. 1926 kaufte er ein
Atelierhaus bei Porto Ronco. Geiger
korrespondierte mit der
Baronessa
Antoinette de St. Lèger
bis zu deren Tod, er hat sie auch finanziell
unterstützt. 1927 verbrachte
Max Bill,
sein Neffe, einige Zeit in Porto Ronco, wo
Geiger ihn in die Künstlerszene einführte.
Geiger hatte Kontakte zur Künstlersiedlung von
Fritz Jordi
in
Fontana Martina,
wo Leute wie
Ignazio Silone,
Heinrich Vogeler
und viele andere verkehrten. 1937 heiratete er
Margaretha Fahrer, mit der er zwei Söhne hatte.
|
|
|
|
|
Ernst Geiger, Plakat Bielersee - Schweizer Berge |
|
Geiger hinterließ über 2’000 Gemälde und
Aquarelle. Er malte Landschaften in der
Nachfolge Hodlers, Giovanni Giacomettis und Cuno
Amiets. Er war der Schwager von Adolf Welti, der Oheim von Max
Bill und Vater von Christoph-Beat Geiger. |
|
|
|
|
Landschaft mit Gehöft |
|
Schriften und Quellen: |
Die Schweiz, Schweizerische illustrierte
Zeitschrift, 18. Band, 1914; |
Die Schweiz,
Schweizerische illustrierte Zeitschrift,
19. Band, 1915; |
Die Schweiz,
Schweizerische illustrierte Zeitschrift,
20. Band, 1916; |
Die Schweiz,
Schweizerische illustrierte Zeitschrift,
22. Band, 1918; |
Hans
Käslin: Kunstleben im Aargau, in: Die Schweiz,
Schweizerische
illustrierte Zeitschrift,
25. Band,
1921, S. 455–461; |
Dr. Ernst Geiger: Tessiner Skizzen, in: Heimatschutz,
Heft Nr. 1, Januar 1929, S.3ff.; |
Hans Zulliger: Pfalbauer am Moossee, SJW Nr. 18, 1933,
Umschlagzeichnung von Ernst Geiger; |
W.A.:
Kunstmaler Ernst Geiger 85jährig, in: Aargauer
Tagblatt, 29.01.1961; |
Guido Fischer: Ernst Geiger,
in: Brugger Neujahrsblätter 1968; |
Ernst Geiger: Rückblick, geschrieben im Winter
1921/22, in: Brugger Neujahrsblätter 1969; |
Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.1, S. 64
f., Aarau 1974; |
Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd.
2, Aarau 1983; |
Hans-Ulrich
Geiger: Ansprache zur Ausstellung in Twann,
1983; |
Stephan Kunz:
Vom Jura bis heute, GSMBA Aargau, Aarau 1985; |
Dora Lardelli:
Biographie Ernst Geiger,
1999; |
Anneliese Zwez: Ernst Geiger, Ein Maler des
‹glorreichen
Jahrzehnts›,
in: Aargauer Zeitung 10.5.2000; |
Ruth Ghisler: «Ernst Geiger 1876-1965», in: Brugger
Neujahrsblätter 2001; |
"Divisionismus.
Beherrschte Farbe? Ungebändigte Farbe!" Katalog,
Fondation Pierre Arnaud, Lens, Hatje Cantz
Verlag, Ostfildern 2014; |
www.ticinarte.ch/index.php/geiger-ernst.html. |
|
|
|
|
Spätherbstbäume am Bergsee |
|
Ausstellung: |
1904, 22.9.–2.10., Ernst
Geiger, Arnold Hünerwadel, Gemeindesaal
Lenzburg; |
1925, 2.11.–30.11.,
Ernst Geiger, Robert
Dürrwang,
Jean Hellé,
Kunsthalle Bern; |
1945, 7.4.–22.4., Ernst Geiger,
Clara Geiger-Woener, Galerie des Maréchaux Biel; |
1952, 22.9.–20.10., Ernst Geiger,
Clara Geiger-Woener, Im Hof Ligerz; |
1953, 20.9.–20.10., Ernst Geiger,
Clara Geiger-Woener, Im Hof Ligerz; |
1954, 19.9.–19.10., Ernst Geiger, Im
Hof Ligerz; |
1956, 31.3.–29.4., Städtische Galerie
Biel; |
1957, 29.9.–20.10., Ernst Geiger,
Clara Geiger-Woener, Hof und Laube Ligerz; |
1999,
1.6.-20.10., Museo Ciäsa Granda, Stampa; |
2000,
28.4.-28.5., Galerie Zimmermannshaus Brugg; |
2003,
13.2.-1.6., Museum Neuhaus, Biel. |
|
Seite als PDF
|
10.
Jänner 2013 |
|
|
|
|