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Frey, Heinz  (1929 – 1968)

 
 

 

* 28.2.1929 Reinach AG, 10.9.1968 Barmelweid, Erlinsbach; Heimatort: Gontenschwil AG.

Schuhmacher, Maler, Holzschneider, Handorgelspieler, Katzenliebhaber und einem Jass nicht abgeneigt.

 

 

 
 

Foto Heinz Frey

 

Foto Heinz Frey mit Katze

 

Heinz Frey kam als Sohn des Willi und der Rosa Frey-Niggli in Reinach zur Welt. Er wuchs hier mit drei Geschwistern auf, wovon eines schon mit drei Jahren starb. In Reinach besuchte er auch die Gemeinde- und Sekundarschule. Mit 15 Jahren arbeitete er für ein Jahr bei einem Gärtner, da er gerne in diesem Beruf eine Lehre gemacht hätte. Auf ärztliches Anraten sah er davon ab und begann 1946 eine Schuhmacherlehre in Reinach. Die Gesellenjahre verbrachte er von 1949-1955 in Seedorf, Brugg und Wollhusen. In Wollhusen regte ihn ein malender Frisör dazu an, selbst auch zu malen. Für sein Werk blieben ihm aber nur gerade vierzehn Jahre. 1955 eröffnete er im Dösseggerhaus in Reinach im Unterdorf eine eigene Schuhmacherwerkstatt. Er lernte die Malerkollegen Arthur Dättwyler, Adolf Weber, Kurt Hediger, Josef Zimmermann und Varlin kennen. Seine Mutter starb schon 1961. Im gleichen Jahr verunfallte er mit dem Fahrrad und brach sich das Vorderarmgelenk. Er musste 3 Monate ins Krankenhaus und trug einen versteiften Arm davon. Während dieser Zeit verstarb sein Bruder. Reisen unternahm er nach Salzburg, Holland, Skandinavien, Südfrankreich, in die Lüneburger Heide, nach Griechenland und Ungarn. 1967 musste ihm der steife linke Arm wegen eines Geschwürs amputiert werden; er starb auf der Barmelweid ob Erlinsbach am 10. September 1968.

 

 
 

Bahnhof

 
Er war mehrmals an Gruppenausstellungen vertreten, blieb aber in der breiten Öffentlichkeit ein Unbekannter. An der Eröffnung seiner ersten Einzelausstellung in Zürich, ein Jahr vor seinemTod, sollen vier Personen anwesend gewesen sein. Erst im Nachhinein erschien eine kleine Monografie, die an den Maler erinnern sollte und in der Klaus Merz ihn folgendermaßen beschrieb: „Der Kunde hatte ein randloses Gesicht und seeige Augen, die sahen immer darüberhinaus: an die Wand, durch das Fenster, ans andere Ufer. Er wohnte hinter dem Viehmarkt, war achtunddreißig, malte Bilder.“
 

 
 

Foto Heinz Frey im Freien am Malen

 
Über den früh verstorbenen Maler hat Klaus Merz mehrere Texte geschrieben.

 Frey war nicht ein Künstler, der im Freien malte; er machte in der Regel Skizzen und führte sie dann in seiner Werkstatt aus.

 

 

 
 

Hinterhof 1964

 

Besuch 1966

 

Ausstellung:

1965, 8.7.–21.8., Heinz Frey, Jürg Kreienbühl, Mario Roffler, Rotapfel-Galerie, Zürich;

1967, 12.1.–4.2., Rotapfel-Galerie, Zürich;

1969, 10.4.–3.5., Gedächtnisausstellung, Rotapfel-Galerie Zürich;

1969, 3.10.11.10., Heinz Frey, Kurt Hediger, Martin Hofmann, Neues Schulhaus Kölliken;

1973, 21.9.–23.9., Nachlassausstellung, Bezirksschulhaus Unterkulm;

1986, 17.10.2.11., Nachlassausstellung, Museum Schneggli, Reinach/AG;

2007, 19.9.25.11., Der gestillte Blick, Strauhof Zürich.
 

 

 
 

Abbruchhaus 1965

 

Allee 1967

 
Schriften:

Heinz Frey: Reiseerlebnisse aus Griechenland und Ungarn, Unterkulm 1973;

Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.2, S. 534, Aarau 1974;
Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983;
Johannes Stückelberger: Heinz Frey 1929-1968, Vereinigung Museum Schneggli Reinach 1986;
Klaus Merz: Der gestillte Blick, Innsbruck Haymon-Verlag  2007;
SIK-ISEA, Schweizerisches Kunstarchiv, Dokumentation Heinz Frey (1929 – 1968).
 

 

 
 

Bauplatz, Möbelhaus Hunziker, Öl, 1966

 

Wolken über dem Weg, Öl, 1968

 
 
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18. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20