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Burger, Johannes (1829–1912)

 
 

 

 

* 31.5.1829 Burg, † 2.5.1912 München; Heimatort: Burg.

Kupferstecher. Kupferstich.

     

 

Bildnis Burger   Foto Burger  

Johannes Burger war der Sohn des Goldschmiedes und Graveurs Melchior Burger (1785-1867) von Burg und der Elisabeth, geb. Gloor von Birrwil. Er wuchs im Kreise von neun Geschwistern in Burg auf, besuchte da die Primar- und in Reinach die Bezirksschule. Mit zehn Jahren verlor er seine Mutter. Er arbeitete zuerst als Goldschmied und Graveur bei seinem Bruder Christian und einem Vetter in Bern. Seinen ersten Unterricht im Stechen und Radieren erhielt er vom Zeichner und Kupferstecher Wilhelm Suter (1806-1882) in Zofingen. 1850 bezog er die Kunstakademie in München, wo er anatomische und anthropologische Vorträge hörte und zunächst beim Kupferstecher Kaspar Heinrich Merz arbeitete. Von 1851-1856 besuchte er die Kupferstecherschule des Professors Julius Cäsar Thaeter, des letzten bedeutenden Vertreters der Kartonstecherei. Unter dessen Leitung begann er nach Bildern zu stechen und schuf einige Bildnisse und Akte nach Natur. Nachdem er die erste Medaille der Akademie erhalten hatte, folgten seine Wanderjahre nach Dresden und Florenz und ein zweijähriger Aufenthalt in Rom. 1859 kehrte er wieder nach München zurück, wo er sich endgültig niederließ. Hier stach er nach Bildern verschiedener zeitgenössischer Maler. Von ihm ist der erste so genannte Farbenstich; den Eindruck der Farbigkeit erreichte er durch eine neue Strichlagenkombination. 1866 heiratete er, ein Jahr später kam der erste Sohn zur Welt, dem noch vier Kinder folgen sollten. 1879 erhielt er in München das Ehrendiplom, 1884 kam die Ernennung zum Ehrenmitglied der königlichen Akademie der Künste und 1893 erhielt er die goldene Medaille für die "Madonna della Sedia" nach Raffael. Verschiedene Reisen hatten ihn noch nach Wien, Dresden, Florenz, Venedig und Parma geführt.

Der Kupferstecher Fritz Burger war einer seiner Söhne.

Der Aargauische Kunstverein besitzt eine vollständige Sammlung von Burgers Stichen.

     

 

Madonna della Sedia nach Rafael, gezeichnet 1876

gestochen 1876-1881 in Florenz

  Heilige Cäcilia nach Rafael 1890-1892

in Bologna gezeichnet und gestochen

 
Ausstellung:
1976, 27.11.–5.12., Museum Schneggli Reinach;
1983, 23.4.–21.5., Aargauische Kupferstecher, Samuel Amsler, Johannes Burger, Fritz Burger, Emil Anner, Felix Hoffmann, Aargauer Kunsthaus Aarau.
Quelle und Schrift:

Walther Merz, Johannes Burger, mit Werkverzeichnis, Reinach 1896;

Jakob Stammler, Die Malerei, Argovia Bd. 30, 1903, S. 256;

Walther Merz, Johannes Burger, Aargauer Tagblatt Nr. 122, 4. 5. 1912;

Walther Merz, Johannes Burger, Lebenserinnerungen, Aarau 1912;

Johann Burgers (31. Mai 1829 - 2. Mai 1912) Kupferstiche, Katalog, München o.J.;

Biographisches Lexikon des Aargaus 1803-1957, Aarau 1958;

Johannes Burger: einer der bedeutensten Kupferstecher seiner Zeit, Wynentaler Blatt 23.11.1976.

 

 
 

Heilige Barbara nach Palma Vecchio 1887-1889

in Venedig gezeichnet und gestochen

 
 
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18. Nebelung 2012