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Spühler, Anna Gustavine (1872–1967)

 
 

 

* 13.3.1872 Zurzach, † 27.2.1967 Spiez; Heimatort: Reckingen AG.

Malerin, Radiererin und  Zeichenlehrerin. Ölbilder, Aquarelle, Zeichnung und Radierung.

 

 
 

Foto Anna Spühler

 
Anna Spühler kam mit ihren Eltern und zwei Geschwistern 1878 nach Aarau.  Ihr Vater war der bekannte Lehrer, Politiker und Publizist Johann Jakob Spühler (1837–1906), der im Verfassungsrat zur Revision von 1885 einsaß. Er war den schönen Künsten zugetan, schrieb Gedichte und führte mit Meisterschaft den Zeichenstift. In diesem kunstsinnigen Umfeld wuchs Anna Spühler auf. In Aarau besuchte sie die städtischen Schulen, dann das Töchterinstitut und nahm von 1888–1890 beim Kantonsschullehrer Prof. Max Wolfinger Zeichenunterricht. Von 1890–1892 studierte sie in Genf an der École des Beaux Arts bei Professor Hugues Bovy, an der École municipale de dessin bei Denise Sarcissoff  und Frau C. Carteret und an der École des Beaux Arts industriels bei Prof. Joseph Mittey. Von 1892 bis 1893 war sie bei Prof. J Stauffacher in St. Gallen am Industrie- und Gewerbemuseum.
 

 
 

Strauß mit Enzian

 

1894 legte sie das Aargauische Staatsexamen als Bezirksschullehrerin für Kunstzeichnen ab. Von 1895–1905 arbeitete sie als Lehrerin am kantonalen Gewerbemuseum in Aarau 2-3-mal wöchentlich an der Malschule für Damen und von 1905–1919 als Hilfslehrerin für Kunstzeichnen an der Bezirksschule Aarau. Daneben gab sie privat Kurse im Zeichnen und Malen. So schrieb sie 1906 einen Kurs im Landschaftszeichnen und –malen in der Umgebung von Lenzburg und im Seetal aus. 1898 weilte sie zu Studienzwecken in Florenz und Venedig und 1903/04 in Hainhausen bei München in der Malschule von Prof. Bernhard Bittersack.

     

 

Katzentörli Aarau, Stich   Bachlauf, Stich  
1906 unternahm sie eine Studienreise nach Dresden. Hier schrieb sie einen Bericht für die Aargauische Gewerbezeitung über die 3. Deutsche Kunstgewerbeausstellung; danach ging sie noch nach Nürnberg und München. Für die Sammlung von Gottfried Keller hatte sie 14 Orchideen-Tafeln gemalt. Von 1908 bis 1922 war sie Mitglied der “Walze“ und nahm regelmäßig an deren Ausstellungen teil, so beispielsweise 1916 im Kunsthaus Zürich. Von 1918–1931 war sie Mitglied des schweizerischen Werkbundes.
1921 zog Anna Spühler mit ihrem Bruder Otto nach Wengen, wo sie bis 1924 blieben. Danach lebten sie bis zu ihrem Tod im gemeinsamen Haus an der Spiezbergstraße in Spiez. 1935 unternahm sie noch eine Reise nach Den Haag.
     

 

Thunersee und Niesen   Niesen im Winter  
Ausstellung:
1916, 2.11.–29.11., "Walze", Kunsthaus Zürich;
1917, 26.11.–8.12., Tagblattbau Bahnhofstrasse Aarau;
1928, 26.8.–30.9., Saffa Bern (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit);

1934, Bern;

1943, Schloss Spiez;

1949, 17.6.–19.9., Kaba (Kantonal-Bernische Ausstellung) Thun;

1960, Kunstmuseum Thun.

     

 

Königskerze, Schloss Spiez und Thunersee   Ansicht von Spiez mit Thunersee  
Das Bild "Vorfrühling in Spiez" hat Anna Spühler im Garten ihres Hauses an der Spiezbergstrasse gemalt. Es zeigt den Ausblick von dort auf den Thunersee.
   
  Vorfrühling in Spiez  
Quelle und Schrift:

Die Schweiz, Schweizerische illustrierte Zeitschrift, 4. Band, Zürich 1900, S. 221;

Die Schweiz, Schweizerische illustrierte Zeitschrift, 9-11. Band, Zürich 1905-1907, S.1;

Die Schweiz, Schweizerische illustrierte Zeitschrift, 12. Band, Zürich 1908, S. 475;

Schweizerischer Frauenkalender, Aarau 1912;

Die Schweiz, Schweizerische illustrierte Zeitschrift, 20. Band, Zürich 1916, S. 600;

Gemäldeausstellung von Anna Spühler, in: Aargauer Tagblatt 5.12.1917;

Clara Büttiker: Anna Spühler, Schweizerischer Frauenkalender, Aarau 1927, S. 114ff.;

Doris Wild: Neuere Frauenkunst in der Schweiz, in: Das Werk, Bd. 15, 1928, S. 256;

Johann Jakob Wyss: Schweizer Künstlerinnen, in: Schweizer Echo Nr. 9, Olten Sept. 1928;

Schweizerischer Frauenkalender, Aarau 1942;

Schweizerischer Frauenkalender, Aarau 1950;

Anna Spühler tritt ins 10. Dezenium, in: Berner Oberländer Volkszeitung 13.3.1962;

Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.1, S. 71/97, Aarau 1974;

Hans und Ruth Reinhard: Die Orchideen-Aquarellsammlung von Dr. Gottfried Keller in Aarau, Kapitel: Gottfried Keller und sein Orchideenwerk, in: Mitteilungen der aargauischen Naturforschenden Gesellschaft, Bd. 29, 1977;

Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983;
Markus Schürpf: Kunst in Aarau, eine Stadt und ihre Sammlung, Aarau 1998;
SIK-ISEA, Schweizerisches Kunstarchiv, Dokumentation Anna Spühler.
     

 

Beatenbucht   Äschiallmend  
   
  Leissigen und Thunersee  
 

1. Hornung 2013

Stand: 11.03.20