eingang
künstlerwerdegänge
niederlenz
aargau
schweiz
 
 

Schuh, Gotthard (1897–1969)

 
 

 

* 22.12.1897 Berlin-Schöneberg, † 29.12.1969 Küsnacht ZH; Heimatort: Iseltwald.

Fotograf, Maler und Grafiker. Malerei, Fotografie und Plakat.

 

 
 

Foto Gotthard Schuh

 
Gotthard Schuh kam als Sohn des Heinrich und der Frida Schuh-Kern zur Welt. Er wuchs zusammen mit seinem Bruder Willi in Basel und ab 1902 in Aarau auf und besuchte da die Volks- und ab 1914 die Kantonsschule. Sein Lehrer im Kunstzeichnen war Adolf Weibel. 1916 bezog er die Gewerbeschule Basel und 1917/18 leistete er Aktivdienst. 1919 lebte er als Maler in Basel und Genf. Nach einer ausgedehnten Italienreise ließ er sich 1920 als Kunstmaler in München nieder. 1922 hatte er in Deutschland seine erste Ausstellung als Maler. 1926 erfolgte der Umzug nach Zürich und er wurde Leiter eines Fotogeschäfts. Ein Jahr später vermählte er sich mit Marga Zürcher, aus dem gleichen Jahr stammen seine ersten Fotografien. In einer Schaffenskrise wandte er sich 1928 der Fotografie immer mehr zu. Von 1928–1931 folgten verschiedene Ausstellungen als Maler und der Beitritt zur Basler Künstlergruppe "Rot-Blau". 1932 fand eine Bilderausstellung als Maler in Paris statt; während eines längeren Aufenthalts in dieser Stadt fand er in den frühen 30er-Jahren zu einer eigenständigen fotografischen Bildsprache.
 

 
 

Elise, 1927

 

1931-41 arbeitete Schuh als Reporter der "Zürcher Illustrierten" und publizierte Bildberichte in der "Berliner Illustrirte Zeitung", in "Paris Match", "Vu" und "Life".  Reportagen führten ihn durch ganz Europa und 1938/39 unternahm er eine elfmonatige Reise nach Indien, Singapur, Java, Sumatra und Bali und verarbeitete seine Eindrücke im Buch "Inseln der Götter". Er wurde dann 1941 der erste Bildredaktor der NZZ. 1945 ließ er sich in Küsnacht ZH nieder. Mit Edwin Arnet gründete er die Beilage "Das Wochenende". Infolge seiner Erkrankung an Multipler Sklerose zog er sich immer mehr von der journalistischen Tätigkeit zurück. 1950 zählte er zu den Mitbegründern des "Kollegium Schweizer Photographen". 1960 trat er aus der Reaktion der NZZ aus und widmete sich wieder der Malerei.

 

 
 

Die Lampe, 1928

 
Ausstellung:

1928, 16.6.–25.7., Galerie Aktuaryus Zürich;

1929, 17.10.–17.11., Gotthard Schuh, Luigi de Angelis, Albert Kohler, Galerie Forter, Hechtplatz 1, Zürich;

1930, 9.11.–6.12., Kunsthaus Zürich;

1964, 1.1.–25.2., Galerie Läubli Zürich;

1967, 1.9.–1.10., Frühe Fotografien, Helmhaus Zürich;

1971, 8.7.–22.8., Gotthard Schuh, Photos, Sigristenkeller Bülach;

1982, 19.6.–29.8., Gotthard Schuh - Photographien, Kunsthaus Zürich;
2016, 23.10.–04.12., Gotthard Schuh. L'ultima Venetia, Galerie 94, Baden;

2022, 06.10.–12.11., Gotthard Schuh. Italien, Galerie 94, Baden.

 

 
 

Der Trank, 1929

 

Veröffentlichungen:

Gotthard Schuh, Gotthard Jedlicka, Zürich, Zürich 1939;

Gotthard Schuh, Inseln der Götter, Java – Sumatra – Bali, Zürich 1940;

Fest des Volkes, Offizielles Erinnerungsbuch zur 600-Jahrfeier Zürichs im Juni 1951, Zürich 1951;

Gotthard Schuh, Italien, Zürich 1953;

Gotthard Schuh, Begegnungen, Zürich 1957;

Gotthard Schuh, Tiermütter im Zoo, Zürich 1961;

Gotthard Schuh, Tessin – Rückblick auf ein Paradies, Zürich 1961;
Gotthard Schuh, Tage in Venedig, Zürich 1965;
Gotthard Schuh, Frühe Photographien 1929–1939, Zürich 1967.
 

 
 

Nächtliche Katze, 1930

 

Quelle und Schrift:

Walter Kern, Gotthard Schuh, Gemälde, Das Werk, Jg. 18, Heft 1, Jan. 1931, S. 17ff.;
Gotthard Schuh, Galerie Läubli, Werk-Chronik Nr. 3, 1964;
Gotthard Schuhs Lebensdaten, du atlantis, 25. Jg., Heft 2, Feb. 1965, S. 133f.;
Gotthard Schuh zum 70. Geburtstag, NZZ 22.12.1967, Morgenausgabe, Blatt 5;
Nachruf Gotthard Schuh, NZZ 1.1.1970;
David Streiff, Gotthard Schuh, Photographien aus den Jahren 1929–1963, Bern 1982;
Anna Raymann, Das harte Leben im Land, wo die Zitronen blühen. Gotthard Schuh ist ein Pionier der Schweizer Reportagefotografie, in: Aargauer Zeitung, 07.10.2022;
 

 
 

Frau, 1961

 
 
Seite als PDF

7. Östring 2014