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Scharpf, Hans Heinrich ([1633]–1659)

 
 

 

 

[1633 Solothurn], † 1659 Rheinfelden

Bildhauer und Altarbauer.

 

 

 

Hans Heinrich Scharpf, auch als Scharpff oder Scharff bekannt, kam möglicherweise in Rheinfelden zur Welt. Seit 1633 kann man ihn in Solothurn nachweisen, 1636 wurde er in die dortige Lukasbruderschaft aufgenommen. Er wird 1634 zusammen mit Carl Altermatt als Verfertiger des mit Bildwerk verzierten und aus Stein gehauenen Kamins im heute nicht mehr vorhandenen St. Ursensaal des Solothurner Rathauses genannt. In der Verenakapelle der Einsiedelei Rüttenen schuf er nach 1638 vermutlich die Alabasterne Kreuzigungsgruppe. Um 1640/50 stammt von ihm die Muttergottes am Liebfrauenaltar in der Stadtkirche Rheinfelden. 1643/44 bekam Scharpf die Erlaubnis nach einer Marmorgrube in Obergösgen zu suchen. Die beiden Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Stephan in Therwil sind vermutlich Werke von ihm, wie auch das Epitaph seiner Tochter beim südlichen Hauptportal von 1656. Über einer Inschriftskartusche mit Allianzwappen sitzt das quadratische Relief mit der Beweinung Christi vor einem realistischen Landschaftshintergrund. Darüber ruht über einem Architrav mit Spruch ein Genius mit Totenschädel und Sanduhr. Weitere Werke findet man in der von-Roll-Kapelle in Rüttenen, in der Gnadenkapelle und der Klosterkirche Mariastein und in der St. Ursenkirche Solothurn.

 

 
 

Grabmal der Tochter Maria Ursula Scharpfin

 
Quelle und Schrift:

Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn, Band III, Die Bezirke Thal, Thierstein und Dorneck, Basel 1957;

Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band I, Der Bezirk Arlesheim, Basel 1969;

Erika Erni, Johann Peter Frölicher 1662-1723: ein Solothurner Barockbildhauer, Kapitel G: Anhang, Jahrbuch für solothurnische Geschichte, S. 100ff., 1977;

Hans-Rudolf Heyer, Pfarrkirche St. Stephan in Therwil, Bern 1981;

Peter Felder, Barockplastik der Schweiz, Basel/Stuttgart 1988.

 

19. Gilbhart 2013

Stand: 11.03.20