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Saugy, Louis Achilles (1863–1931)

 
 

 

 

* 7.2.1863 Paris, † 7.3.1931 Laufenburg; Heimatort: Rougemont.

Maler und Zeichner. Tusch- und Pastellzeichnung. Landschaft, Straßenszenen.

 

 
 

Foto Louis Saugy

 
Louis Saugy kam als Sohn Nähmaschinenfabrikanten Louis Saugy und einer Pariserin zur Welt. Er kam 1871 in das Haus seines Oheims Emanuel Scheiben nach Chateau-d’Oex und besuchte später das Gymnasium in Lausanne. Seine Studien begann er 1882 an der Akademie in Lausanne. Als Hauslehrer und Gesellschafter eines russischen Fürsten bereiste er viele Länder Europas und besuchte Museen und Gallerien. Er setzte seine Studien dann von 1886-92 am königlich-kaiserlichen österreichischen Museum für Kunst und Industrie fort. Dort kopierte er viel nach alten Meistern und fand Unterstützung beim russischen Botschaftsrat Prinz Grégoire Cantacuzène, dessen Tochter er drei Jahre unterrichtete und der ihm ermöglichte, weitere Studien in Böhmen zu tätigen.
 

 
 

Skizzen von Louis Saugy

 

 Als der Botschaftsrat nach Amerika musste, fand Saugy Unterstützung bei Freunden an der Hofoper Wien. Später kam er in den Genuss der Gastfreundschaft des Tischlermeisters Semeria in San Remo. Im Jahr 1893 malte und zeichnete er im Auftrag Karl Schneidlers auf Schloss Blumerode bei Breslau und im Winter war er Hauslehrer beim Grafen Tallerici in San Remo. 1895 kehrte er in die Schweiz zurück. 1897 lebte er in Bern, von 1900-1903 wohnte er in Zürich, danach in Basel und ab 1905 wieder in Zürich. 1907 ließ er sich schließlich in Laufenburg nieder. Da verbrachte den Rest seines Lebens und lebte während Jahren in bitterster Not. Als er 68 Jahre war bildete sich ein Komitee, das sich für seine Unterstützung einsetzte und das erreichte, dass ihm der Stadtrat von Laufenburg ein Darlehen von 1500 Franken bewilligte.

   
  Rhein unterhalb Laufenburgs um 1910  

Er beteiligte sich an Ausstellungen in der Schweiz, in Dresden, München und London. Im Selbstverlag brachte er als Photogravüren einige seiner Tuschzeichnungen heraus. Er arbeitete oft im Auftrag John Leishmanns, dem Gesandten der Vereinigten Staaten. Ein häufiger Gegenstand seiner Kunst war das Städtchen Laufenburg auf den Felsköpfen am wilden Laufen, das er von wechselnden Standorten aus immer wieder abbildete.

Viele Jahre bis zu seinem Tod lebte Saugy im Hause der Anna Metzger, bei der alle seine gegen 150 Werke, da er kaum je in der Lage war Miete und Unterhalt zu zahlen, nach seinem Abbleben verblieben sind.

 

 
 

Laufen Laufenburg

 
Ausstellung:

1957, 14.7.–4.8., Louis Saugny, Charles Bloesch u.a., Schulhaus Laufenburg;

2011, 12.11.–9.4.2012, Louis Saugny und seine Laufenburger Malerkollegen, Museum Schiff Laufenburg.

 

 
 

Grabstein Louis Saugy, heute als Gedenkstein in der "Badstube

 
Quelle und Schrift:

Nachruf, Fricktaler 1931, Nr. 30;

Biographisches Lexikon verstorbener Schweizer, Bd.3, Zürich 1950;

Biographisches Lexikon des Aargaus 1803-1957, Aarau 1958;

Louis Saugy – Der Maler von Laufenburg, Fricktaler Bote 2.2.1994;

Museum Schiff, Laufenburg.

 

26. Gilbhart 2013

Stand: 11.03.20