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Müller, Clara (1862–1929)

 
 

 

* 16.3.1862 Densbüren, † 18.2.1929 Bergamo; Heimatort: Hirschthal.

Malerin. Bildnisse, Blumenstillleben und Landschaften.

 

 
 

Selbstbildnis Clara Müller

 

Clara Müller kam als Tochter des Pfarrers und Strafanstaltsdirektors Johann Rudolf und der Wilhelmine Müller-Plüss zur Welt. 1872 zog die Familie nach Bergamo, wo ihr Vater eine Baumwollspinnerei übernahm. Hier besuchte sie die Schulen und das Lehrerinnenseminar. Mit 16 Jahren bekam sie ein Staatsstipendium und trat in die Accademia Carrara in Bergamo unter Professor Enrico Scuri (1806–1884) ein. Als dieser gestorben war, wurde sie Privatschülerin des Bildnismalers Cesare Tallone (1853–1919). Sie wurde eine gefragte Bildnismalerin zuerst in Bergamo, dann in Genf und Zürich. 1887 arbeitete sie in London im Atelier von John S. Sargent (1856–1925). Nun wurde sie in den Kreisen der englischen Aristokratie bekannt und erhielt etliche Bildnisaufträge, so zum Beispiel zum Kinderbildnis von Ruby Churchill, einer Nichte des Herzogs von Malborough. Von 1903 bis 1905 weilte sie in München, wo sie die großen Meister und die moderne Malerei studierte. An der Internationalen Ausstellung im Glaspalast von 1905 wurde ihr Bildnis ihrer Mutter ausgestellt. Über den befreundeten Künstler Victor Wagner lernte sie den Tier- und Genremaler Julius Adam (1852–1913) kennen. Und in München wurde sie auch mehr und mehr durch den Impressionismus beeinflusst.

Nach Bergamo zurückgekehrt, lebte sie zurückgezogen für ihre Malerei.
Ihr nachgelassenes Werk befindet sich im Besitz der Familie. 2019 kam es ins Museum Burghalde, Lenzburg.
 

 
 

Bildnis Johann Rudolf Müller (1824-1894),

von 1864-1872 Strafanstaltsdirektor von Lenzburg

 
Ausstellung:

1888, 6.5.–11.11., Esposizione Nazionale, Bologna, ausgestellt war das Bildnis ihrer Schwester Albertine;

1896, 1.5.–18.10., Nationale Kunstausstellung der Schweiz, Genf;

1905, 1.6.– 29.10., Glaspalast München, Nr. 871, Bildnis der Mutter;

2013, 22.3.–1.9., anlässlich der Ankerausstellung im Museum Allerheiligen in Schaffhausen hingen neben Hodler und Valloton Clara Müllers Selbstbildnis und dasjenige ihrer Schwester Albertine;
2019, 21-11–31.01.2020, Museum Burghalde, Lenzburg.
Quelle und Schrift:
Rivista di Bergamo, 1931, Heft 9;
L’Eco di Bergamo, 21.10.1931;
Lebensbilder aus dem Aargau 1803-1953, Aarau 1953;
Biographisches Lexikon des Aargaus 1803-1957, Aarau 1958;
Peter Remund: Grosse Schenkung für die Burghalde, in: Lenzburger Nachrichten, 29.11.2019;
Fritz Thut: Rückkehr einer verkannten Malerin, in: Lenzburger Bezirksanzeiger, 5.12.2019.
 

 
 

Bildnis der Schwester Albertina

 
 
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11. Jänner 2017

Stand: 11.03.20