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  Hunziker, Gerold (1894-1980)  
   
* 29.6.1894 Aarau, † 28.3.1980 Suhr, Heimatort Aarau.
Maler und Grafiker. Bühnenbild, Wandbild, Industriedesign, Plakat, Illustration. Machte sich einen Namen als Pferdemaler.

 

 

 

Gerold Hunziker machte die Matura am Aarauer Gymnasium und war dann 1914/15 bei Ernst Würtenberger an der Kunstgewerbeschule Zürich. Im Weltkrieg diente er bei der Kavallerie im Pferdenachschub und in der Internierung. Von Zürich zog er mit seinem Zwillingsbruder Werner Hunziker nach Genf, wo er von 1916-18 an der École des Beaux-Arts studierte; er ließ sich danach für lange Jahre in Paris nieder. Von 1919 - 1921 betrieb er an der Académie Colarossi und an der Grande Chaumière Studien bei Lucien Simon, Bernard Naudin. Er begann sich mit dem Kubismus zu beschäftigen und gelangte so ins Atelier von André Lhôte, danach war er bis 1933 als freier Künstler tätig. In dieser Zeit besuchte er London, Florenz, Rom usw. Eine Reise durch Oberitalien erschloss ihm die Kunst der italienischen Wandmaler. Berlin und Belgien eröffneten ihm die Werke Rubens. Er arbeitete viel mit seinem Zwillingsbruder Werner Hunziker zusammen. Beiden Brüdern gelang es, sich rasch einen Namen zu machen, in der Heimat wie auch in Paris. Sie wurden sogar für ein Bühnenbild "Orpheus" in Paris 1925 mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Bis 1944 lebte er dann in Zürich und bis 1968 wieder in Aarau. Er war Lehrer für kunstgewerbliches Zeichnen an der Gewerbeschule. Von 1944 bis 1960 leitete er die dekorative Abteilung der Bally-Schuhfabrik in Schönenwerd. Von 1968 bis 76 wohnte er in Lostorf und danach bis zu seinem Tod in Aarau.

     
  Bugatti 1932      
In der ganzen Zeit erschuf er  viele Werbeposter, fand aber auch die Zeit für Auftragsprojekte wie ein Poster für die Olympischen Spiele und das inzwischen berühmte Bugatti Poster von 1932. Er ist der Sohn von Hermann Hunziker,  Vater des Musikers, Komponisten und Malers Dominique Hunziker und Großvater von Nicolas Hunziker.
     
  Effet de Brume, Paris 1920   Le Verdon, Eglise, Gironde 1926  

Er wohnte am Distelberg, wo er 1918 seinen Ofen bemalt hatte.

Ausstellung:
1929, 15.10.–29.10., Entwürfe zu Fresken, Gerold und Werner Hunziker, Galerie Aktuaryus Zürich;
1934, 15.8.–5.9., Galerie Aktuaryus Zürich;
1954, 5.12.–19.12., Gerold Hunziker, Werner Hunziker, Gewerbemuseum Aarau;
1964, 31.10.–6.12.,Gerold Hunziker, Werner Hunziker, Paul Eichenberger, Otto Ernst, Aargauer Kunsthaus Aarau;
1970, Badkeller-Galerie Dulliken;
1973, 7.6.30.6., Galerie Kronengasse Aarau;
1991, 31.8.26.9., Gerold und Werner Hunziker, Galerie 6 Aarau;
2010, 12.5.13.6., Fünf Hunziker - Vier Generationen Maler von 1840 bis heute, Galerie Grandel Bad Rappenau.
     
  La Fête, Paris 1929   Lasttiere in Saas Fee, 1939  

Schrift:

Gerold und Werner Hunziker, Erster Aarauer Bilderbogen, 1922;

Verkehrs- und Verschönerungsverein Aarau: Führer durch Aarau und Umgebung, Aarau 1923;
Max Irmiger, Aargauer Künstler, Schweizer Kunst, Art suisse, Nr. 5, Dez. 1932;
Kunst und Krise, Ein Blick in die Ateliers der Aargauer Künstler, Sondernummer des Aargauer Tagblatt, Montag, 27.11.1933;
Schweizer Kunst 10, Dez. 1948;
Gerold und Werner Hunziker 80jährig, AT 29.6.1974;

Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.1, S. 106 f., Aarau 1974;

Gerold Hunziker, Der Mittag und der große Garten, Märchen, Aarauer Neujahrsblätter 1976;
Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983;

Markus Schürpf, Kunst in Aarau, eine Stadt und ihre Sammlung, Aarau 1998.

     
  Pferde am Start, 1966   Illustration aus „Vom Flickschuster zum Astrologen“  
 

12. Jänner 2013

Stand: 11.03.20