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Gutherz, Carl (1844–1907)

 
 

 

* 28.1.1844 Schöftland, † 7.2.1907 Washington; Heimatort: Schöftland.

Kunstmaler. Bildnisse, Bürgerkriegsszenen und Landschaften. Er war Teil der symbolistischen Bewegung in den Vereinigten Staaten während des 19. Jahrhunderts.

 

 
 

Carl Gutherz

 

Carl Gutherz kam als zweitältestes von sechs Kindern des Lehrers Heinrich und der Henrietta geb. Lüscher zur Welt. Seine ersten sieben Jahre verbrachte er in Schöftland. 1851 wanderte er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten aus. Sein Vater ließ sich in Cincinnati nieder, wo er als erster ein kleines Terrakotta-Werk in den VSA eröffnete. Carl Gutherz begann seine Berufslaufbahn, indem er in der Werkstatt seines Vaters mit Ton modellierte. Nach dem Zusammenbruch des Unternehmens siedelte die Familie nach Memphis um, wo Heinrich Gutherz bald darauf starb. Der Sohn studierte an einer Kunstschule Malen, insbesondere Bildnismalen. Im Jahre 1868 zog er nach Paris, wo er sich bei Guillaume-Alphonse Cabasson, Isadore Pils, Jules Joseph Lefebvre und Louis Boulanger an der École des Beaux Arts weiterbildete.

Zu Beginn des deutsch-französisch Krieges ging er nach Belgien; hier studierte er unter Stalleart und Robert in Brüssel und Antwerpen. 1871 zog er nach Rom, wo er sein erstes wichtiges Werk "Frühlings-Erwachen" ausführte. Er war dann noch kurze Zeit in München, bevor er nach zwei Jahren nach Memphis zurückkehrte, wo er Bildnisse und Figürliches in Öl und Aquarell malte.

Im Jahre 1874 zog er nach St. Louis, wo er mit der Kunstabteilung der Washingtoner Universität verbunden war. Er half Halsey Ives bei der Organisation der St. Louis Schule und Museums der bildenden Künste. Hier unterrichtete er auch zwischen 1876 bis 1884. Er sandte seinen “Ecce Homo” und sein "Frühlings-Erwachen" an die Ausstellung zur Hundertjahrfeier von Philadelphia und wurde mit einem Preis ausgezeichnet.

1879 verheiratete er sich mit Katherine Scruggs, der Tochter eines methodistischen Pfarrers aus Alabama.

Im Jahre 1884 ging er nach Paris, um an der Akademie Julian zu studieren. Hier bekam er Einblick in die symbolistische Schule und studierte bei Joseph Lefebvre und Gustave Boulanger. Er beschickte mehr als zehn Jahre den jährlichen Pariser Salon. 1896 vollendete er ein Deckengemälde für den Lesesaal der Kongressbücherei. Für den Rest seines Lebens weilte er in Washington.

 

 
 

Frühlingserwachen, 1872

 
Quelle und Schrift:

Biographisches Lexikon des Aargaus 1803-1957, Aarau 1958;

Carl Gutherz, Poetic Vision and Academic Ideals, Memphis 2009;

http://collections.mnhs.org/MNHistoryMagazine/articles/53/v53i08p312-322.pdf.

   
  Lux Incarnations 1889  
 

10. Jänner 2013

Stand: 11.03.20