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Germann, Franz Josef Matthias (1882–1955)

 
     

* 24.2.1882 Will SG, † 6.9.1955 Lenzburg; Heimatort: Wil SG, Lichtensteig.

Malermeister. Dekorations-, Theater-, Schriften-, Ofen-, Porzellanmalerei, Gemälde, Aquarell, Gouache und Zeichnung.

     

 

Foto Josef Germann   Selbstbildnis Josef Germann  

Franz Josef Matthias Germann kam als zweiter Sohn des Bezirksarztes Marin Germann zur Welt und wuchs mit seinem Bruder in Wil auf. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium. Von 1897-1900 war er am Technikum in Winterthur, wo Leon Petua Professor im Fach Freihand- und Kunstzeichnen gewesen ist. Für zwei Jahre war er an der Kunstgewerbeschule Zürich. Dann trat er ins Atelier Isler in Zürich ein, wo er als Theatermaler am Stadttheater Zürich tätig gewesen ist. Während des ersten Weltkriegs leistete er Dienst als Feldweibel der Artellerie in Andermatt. Hier lernte er seine spätere Frau Emilie Kälberer kennen, die aus einer Klavierbauerfamilie stammte und als Kindermädchen und Gesellschafterin bei einer englischen Familie gearbeitet hatte. Nach dem Weltkrieg arbeitete er längere Zeit bei Kirchenmaler Stöckli aus Stans, dem er in den Kantonen Graubünden, Solothurn und Aargau beim Ausmalen verschiedener Kirchen seine Fähigkeiten zur Verfügung stellte. Im Jahre 1920 machte er sich in Lenzburg, zuerst mit Rolf Furter zusammen, später alleine, als Baumaler selbständig. Seine Werkstatt befand sich an der Wylgasse.

In seiner Freizeit malte er Landschaften im Aargau, Stadtansichten von Lenzburg und Bildnisse. Daneben las er gerne und war gelegentlich am Stamm im Restaurant Hirschen, wo er ein geistvoller Erzähler gewesen war. Mit dem Malermeister Otto Reck von Niederlenz war er enger befreundet gewesen.
Ofenkacheln von seiner Hand kann man auf Schloss Habsburg betrachten.
Im Berufsschulhaus Lenzburg gab er Kurse in der Porzellanmalerei.

 

   

 

Entwürfe zur Ausschmückung der katholischen Kirche Lenzburg  
Beim Bau der katholischen Kirche in Lenzburg hatte er den malerischen Schmuck beigesteuert, der heute jedoch nicht mehr zu sehen ist.
Er verstarb bei einem Unfall während der Arbeit.

 

   

 

Blick Ecke Burghalde - Ammerswilerstrasse Richtung Schloss   Blick vom Metzgplatz Richtung Rathausgässli  
Ausstellung:

1951, 11.11., Krone Lenzburg.

 

   

 

Kiosk an der Bahnhofstrasse Höhe Stadtbahnhof   Wylgasse Lenzburg, 1938  
Quelle und Schrift:

Gemäldeausstellung Josef Germann, Lenzburg, Lenzburger Zeitung 11.11.1951;

Peter Mieg, Dichtung, Malerei und Musik in Lenzburg 1803-1953, Lenzburger Zeitung 28.8.1953;

Tödlicher Sturz von der Leiter, Lenzburger Zeitung 9.9.1955;

† Franz Josef Germann, Malermeister in Lenzburg 1882–1955, Schweizerische Maler- und Gipsermeister-Zeitung, 31.10.1955;

Auskünfte seines Sohnes 2013.

 

   

 

5-Linden Lenzburg, Aquarell   Aquarell auf einem Liebesbrief an seine Frau  
 

20. Lenzing 2013

Stand: 11.03.20