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Galizia, Rico (Enrico) (1921–1985)

 
 

 

* 20.7.1921 Boswil, † 17.9.1985 Muri; Heimatort: Muri AG.

Zeichenlehrer, Bildhauer und Maler. Malerei, Zeichnung, Skulptur.

 

 

Rico Galizia kam als ältester Sohn des Bildhauers Enrico und der Anna Galizia-Gnädinger zur Welt. Er verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinen drei Geschwistern in Muri und besuchte da die Gemeinde- und Bezirksschule. Nach der Pflichtschulzeit absolvierte er eine Steinhauerlehre bei Alfred Huber in Zürich, die er im April 1940 abschloss. Bei Karl Geiser machte er dann ein Praktikum. Sodann absolvierte er 1941 die Sappeur-RS und leistete verschiedene Aktivdienste; dazwischen arbeitete er bei Bildhauer Luigi Zanini in Bern. 1945 besuchte er die Académie des Beaux-Arts in Genf und von 1946–49 die Académie des Beaux-Arts in Paris. Später, 1951/52, folgte ein Studienaufenthalt an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Fritz Wotruba; hier machte er seine ersten Erfahrungen mit der kubistischen Arbeitsweise. 1958 machte er zusammen mit seinem Bruder Romano die Meisterprüfung. Die Heirat mit Maria Fischer fand 1960 statt. Danach machte er die Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule Luzern, die er 1962 mit dem Diplom abschloss. Er ist bekannt für formal strenge und ausdrucksstarke plastische Arbeiten, oft religiösen Inhaltes, meist in Stein. Sein Hauptwerk ist der heilige Burkard in Beinwil, den er 1946 geschaffen hat.

   
  Burkard, Beinwil im Freiamt  
In den Fünfzigerjahren arbeitete er an der Renovation des Kreuzganges in der Klosterkirche Muri zusammen mit Vater Enrico und Bruder Romano. Später, als er ab 1961 als Zeichenlehrer an der Bezirksschule Muri unterrichtete, war er vermehrt als Maler tätig; vor allem während Ferienaufenthalten in Italien malte er viel. Zudem war er Laienschauspieler im Osterspiel von Muri unter Regisseur Elias. 1976 machte er mit den aargauischen Zeichenlehrern einen Bildhauerkurs in Poggiolo in der Toscana. Ab 1979 war er Referent und Exkursionsleiter an der Volkshochschule Oberes Freiamt. Mit seiner Frau Maria Fischer hatte er fünf Kinder.
 

 
 

Dorfkirche und Kloster Muri von Süden

 
Ausstellung:

1975, 29.11.–28.12., Rico Galizia, Fritz Strebel, Galerie Zisterne Aarau;

1988, 10.9.–24.9., Refektorium Muri;

1999, 27.3.2.5., Nachlassausstellung, Singisenforum Muri;

2009, 7.2.–1.3., Die Galizias, eine Künstlerfamilie, Enrico, Rico, Romano und Silvio, Singisenforum Muri.

 

 

 

Bildnis Mann mit Brille, Gouache, 1951  
Schrift:
Anliker/Kunz: Allmende, Kunst im öffentlichen Raum im Aargau seit 1970, Aarau 1994;

Maria Galizia, Benny Frey: Rico Galizia, Bildhauer - Mann des Wortes - Maler, Baden 1999;

SIK-ISEA, Schweizerisches Kunstarchiv, Dokumentation Rico Galizia;
www.murikultur.ch/singisenforum/detail.asp?ID=319.
 
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18. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20