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Eicher, Johann Anselm (1812–1904)

 
 

 

 

* 7.2.1812 Uznach, † 21.3.1904 Muri; Heimatort: St. Gallenkappel.

Maler und Zeichenlehrer. Ölbilder. Bildnisse, Landschaften und Kirchenbilder.

 

 

 

Johann Anselm Eicher kam als Sohn des Mühle- und Pfistereibesitzers von Dattikon Johann Anselm und der Anna Barbara geb. Hüppi zur Welt. Über seine Jugend ist kaum was bekannt. Er soll von Bauernhof zu Bauernhof gewandert sein und erhielt als Entgelt für die Bildnisse der Besitzer einige Monate Kost und Logis. Er wurde aber auch von prominenten Persönlichkeiten für ein Bildnis angestellt, und ab und an erhielt er den Auftrag für ein Kirchenbild, für das er dann bar bezahlt wurde. 1837/38 geriet Eicher mit der Kirchgemeinde Uznach wegen eines Auftrags in Streit. Zu Beginn der 40er-Jahre zog er ins Freiamt. 1843 heiratete er Verena Maier von Bünzen; die Ehe blieb kinderlos. Zwischen 1840 und 1850 wandte er sich der Strohindustrie zu. Zuerst verfertigte er Muster für Strohgeflechte, mit der Zeit führte er diese auch selber aus. Mit dem Handel dieser Erzeugnisse erwarb er sich ein kleines Vermögen, das er dann wieder verlor. Er betätigte sich auch als Kirchenmaler. Die 1848 gemalten Bilder der Seitenaltäre der Kirche von Künten stammen vermutlich von ihm. 1873 übernahm er an der Bezirksschule Muri die Stelle des verstorbenen Heinrich Triner als Zeichenlehrer, ab dem Schuljahr 1878/79 erteilte er zusätzlich noch den Schreibunterricht. 1888 reichte er seine Entlassung ein, erteilte aber auf Ersuchen der Schulbehörde den Zeichenunterricht noch bis 1890. Ab seinem Rücktritt lebte er in Muri bis zu seinem Tod in stiller Zurückgezogenheit.

 

 
 

Landammann Eberhard, 1843

 
Quelle und Schrift:
Anselm Eicher, Bedeutung und Zweck des Zeichenunterrichts, Schlussbericht der Bezirksschule Muri 1874/75;

Schlussbericht der Bezirksschule Muri 1889/90;

Hans Lehrmann, Die Aargauische Strohindustrie, Aarau 1896, S. 89;

Nachruf, Schlussbericht der Bezirksschule Muri 1903/04;

Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd.Vl, Bezirk Baden l, Basel 1976;

Paul Oberholzer, Uznacher Porträtmaler, Uznach 1982;
Hugo Müller, Argovia, Bd. 101, 1989, S. 263.
 

9. Jänner 2013

Stand: 11.03.20