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Dünz, Johannes (1645–1736)

 
 

 

* 17.1.1645 Brugg (Taufe), † 9.10.1736 Bern; Heimatort: Brugg, Bern.

Bildnis-, Veduten- und Stilllebenmaler.

 

 
 

Selbstbildnis 1695

 

Johannes Dünz kam als neuntes von vierzehn Kindern des Hans Jakob ll Dünz und der Verena Rüeff zur Welt. 1661 kam er nach Bern, vermutlich zu seinem Oheim, dem Steinmetz und Bildhauer Abraham l Dünz. Dieser vermittelte ihm vermutlich eine Lehrstelle beim Maler Albrecht Kauw. Die ersten vom jungen Dünz bekannten Arbeiten stammen aus dem Jahr 1669. Es waren Landschafts-Vorzeichnungen zu Aquarellen von Kauw.

Um 1670 trat Dünz mit eigenen Werken hervor;  es war eine Gruppe von Bildnissen. 1674 wurde er, wie weiland schon sein Großvater Hans Jakob l Dünz, von der Gesellschaft zum Möhren als Stubengeselle angenommen. 1675 heiratete er die Patriziertochter Johanna Maria Ernst gegen den Willen ihres Vaters; die Braut wurde enterbt, konnte aber ein beträchtliches Großvatererbe in die Ehe einbringen. Die Eheleute bekamen zwei Töchter.

   
  Gruppenbildnis der Bibliothekskommission 1693/95  

In den 70er- und 80er-Jahren wurde Johannes Dünz zum führenden Bildnismaler Berns. Er wurde dann ein Parteigänger der pietistischen Bewegung und musste dieser auf obrigkeitlichen Befehl 1699 abschwören. 1701 wurde ihm das volle Burgerrecht von Bern mit allen damit verbundenen Privilegien geschenkt. Um 1710 hörte er auf Bildnisse zu malen, seine Art war unterdessen veraltet, und er wurde von jüngeren Malern verdrängt. Er starb als ältester Einwohner der Stadt Bern.

 

 
 

Ansicht von Bern von Süden, 1694

 
Quelle und Schrift:
Johann Caspar Füesslin, Johann Caspar Füesslins Geschichte der besten Künstler in der Schweitz. Nebst ihren Bildnissen. Bd. 2, Zürich 1769-1779, S. 167;
Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich, 1845;
Klaus Speich, Die Künstlerfamilie Dünz aus Brugg. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Barockzeit im reformierten Stand Bern, Brugg 1984.
 

 
 

Brugg von Norden, Auferstehung, um 1700

 
Ausstellung:
1962, 13.5.–14.10., Johannes Dünz, Joseph Plepp, Albrecht Kauw, Schloss Landshut Utzendorf;

1984, 25.8.–7.10., "Die Künstlerfamilie Dünz aus Brugg", Zimmermannshaus Brugg.

 

21. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20