eingang
künstlerwerdegänge
niederlenz
aargau
schweiz
 
 

Dünz, Hans Jakob ll (1603–1668)

 
 

 

 

* 25.2.1603 Bern, † 9.9.1668 Brugg; Heimatort: Brugg.

Bildnismaler und Ratsherr.

 

 

 

Hans Jakob ll Dünz kam als drittes von vierzehn Kindern des Hans Jakob I Dünz und der Johanna Metzler zur Welt. Nach ersten Unterweisungen bei seinem Vater machte er wahrscheinlich beim Bildnismaler Bartholomäus Sarburgh eine Lehre. Nach der Wander- und Gesellenzeit, die ihn auch nach Zürich führte, ließ er sich in Brugg nieder. Am 16. Juni 1628 heiratete er Verena Rüeff, mit der er vierzehn Kinder hatte; eines davon war der Maler Johannes Dünz. Diese Verbindung ermöglichte ihm eine Laufbahn in den städtischen Behörden. 1632 wurde er ins Wahlherrengremium «Zur kleynen Gloggen» gewählt, 1634 in den Großen Rat der Zwölfer und 1640 rückte er in den Kleinen Rat ein, dem er bis zu seinem Tod angehörte. In den Jahren 1640/42 bekleidete er das Amt des Hauptmanns und von 1644–1646 war die Kirchenpflege sein Amtskreis. Er war in erster Linie Bildnismaler für die Junkerfamilien des Gebietes Brugg. So für die Schlossherren des Stadtschlosses, sowie denjenigen von Widegg, Wildenstein und Kastelen. Sein Werk ist weitgehend verschollen.

1640 erhielt er den Auftrag für die Bücherei der Brugger Lateinschule eine Galerie von Bildnissen schweizerischer Reformatoren und evangelischer Kirchenmänner nach graphischen Vorlagen zu schaffen. Davon sind nur noch Bruchstücke vorhanden.

Einen bedeutenden Teil seines Lebenswerkes machten Flachmaler- und Vergolderarbeiten aus.

Er starb während der letzten großen Pestepidemie in der Schweiz.

 

 
 

Bildnis Anton von Graffenried, um 1623/28, Öl auf Leinwand

 
Quelle und Schrift:
Klaus Speich, Die Künstlerfamilie Dünz aus Brugg. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Barockzeit im reformierten Stand Bern, Brugg 1984.
Ausstellung:

1984, 25.8.–7.10., "Die Künstlerfamilie Dünz aus Brugg", Zimmermannshaus Brugg.

 

21. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20