|
|
|
Dössegger, Jakob «Joggi»
(1920–1995) |
|
|
|
|
* 16.7.1920 Aarau, † 11.3.1995 Aarau; Heimatort Seon. |
Schreiner
Hilfsarbeiter und Maler. |
|
|
|
Jakob
Dössegger kam in Aarau als Sohn eines
Zeughaus-Mitarbeiters und der Inhaberin der
ersten Dampfbügelanstalt zur Welt. Er besuchte
hier die Schulen. Joggi Dössegger war als Kind
eher kränklich und schwach. Nach der
Bezirksschule begann er eine Gärtnerlehre, die
er jedoch abbrach. Mit 19 Jahren kam er ins
Pestalozziheim Neuhof in Birr. Hier absolvierte
er eine Lehre als Schreiner. Danach lebte er
wieder in Aarau, arbeitete bei Baumeister Zubler,
in der der Schreinerei Gysi und wieder bei Zubler.
Da er sich an einem Streik beteiligte, wurde er
entlassen. Es folgten zahlreiche verschiedene
Beschäftigungen, bis er 1961 als
Werkstattschreiner zur Firma Kern gekommen ist. In den 40ern teilte sich Dösseggers
Leben immer mehr in Arbeit und Freizeit, welche er
mit Gärtnern, Wandern, Biertrinken, Aufenthalten in der Aare-Badi,
Schach, Zeichnen, Lesen und dem FC Aarau füllte.
Mit seinem Hund verband ihn eine tiefe
Zuneigung. Daneben stieg sein Interesse an der Kunst. 1950
besuchte er erstmals an der neu gegründeten
Volkshochschule den Kurs «Malen und Zeichnen»
bei
Hans Eric Fischer. In den nächsten Jahren
besuchte er den Kurs regelmäßig mit u.a. Hans Leutwyler, Charlotte Meier, Eugen Sommerhalder,
Ernst Amberg, Max Amsler und später auch Bruno
Landis. |
|
|
|
Ab 1952 begann er auch ungegenständlich zu
zeichnen. Viel Zeit für die Kunst blieb ihm
nicht. Einerseits schränkten die wechselnden
Arbeitsstellen stark ein, und dann waren da noch
die Freizeit-Beschäftigungen als Passiv-Fußballer,
der Arbeiter-Schachklub und die Brötlibar, der
Affenkasten und das Bahnhofbuffet. 1956
heiratete er Louise Lagorio. In den folgenden
Jahren kamen drei Söhne zur Welt, von denen sich
später Georges (* 14.3.1951) auch mit Kunst
beschäftigte. Im Schrebergarten baute er das
Gemüse für die Familie an. Er malte
meistens am Samstagnachmittag zu Jazzmusik.
Eduard Steiner hatte sein Werk nachhaltig
beeinflusst. 1969 war er erstmals in die
Jahresausstellung aufgenommen worden. Im Alter
wurde er zuckerkrank und musste nur noch
halbtags arbeiten. 1984 ging er in Rente. |
Dössegger wird zur «Neuve invention» gerechnet.
Nur
im Winter hatte er lange Hosen an. In den
anderen Jahreszeiten sah man ihn nur mit kurzen
Hosen und Sandalen. |
|
|
|
Ausstellungen: |
1970, 24.10.–21.11., erste Ausstellung in der
Galerie C Ammerswil; |
1972,
4.11.–2.12., Café West Lenzburg; |
1974,
29.3.–28.4., Stadtbibliothek Aarau; |
1976,
10.1.–8.2., Stadtbibliothek Lenzburg; |
1980, 1.3.–22.3., Galerie Lauffohr Brugg; |
1981 Ausstellung im Foyer des Aargauer
Kunsthauses; |
1991, 29.11.–11.1.92, Retrospektive, Rathaus
Aarau. |
Schrift: |
Joggi, der Mann mit den
kurzen Hosen, in: AT, 26.10.1970; |
Silvio Bircher, Der
Sonntagsmaler von Aarau, in: Aargauer Kurier
28.10.1970; |
Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.2, S.
576, Aarau 1974; |
Annelise Halder-Zwez, Die eigenwilligen
Joggi-Visionen,in: Aargauer Tagblatt 6.3.1980; |
Aargauer Kunsthaus Aarau,
Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983; |
Annelise Zwez. Joggi Dössegger – König im Reich
seiner Kunst, in: Aarauer Neujahrsblätter 1993, S.
84-102; |
Markus Schürpf, Kunst in Aarau, eine Stadt und
ihre Sammlung, Aarau 1998. |
|
Seite als PDF
|
21.
Gilbhart 2012 |
|
|
|
|