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Denzler-Thut, Helene Erika (1924–2009)

 
 

 

 

* 16.12.1924 Aarau, † 31.8.2009 Zürich; Heimatort: Zürich.

Bildhauerin. Plastik und Skulptur. Weibliche Figuren, Torsi und abstrakte Holz- und Glasskulpturen.

 

 
 

Helene Denzler, 2007

 

Helen Erika Denzler-Thut kam als Tochter des Emil und der Johanna Elisabeth Thut-Müller zur Welt. Ihr Vater war von 1921-1953 der Direktor der kantonalen Strafanstalt, und so wuchs sie mit zwei Schwestern im Gefängnis Lenzburg auf. An der Bezirksschule in Lenzburg war Wilhelm Dietschi ihr Zeichenlehrer. In Aarau besuchte sie von 1940-43 die Töchternschule. Von 1943-1947 war sie an der Kunstgewerbeschule in Zürich bei Ernst + Max Gubler und Luis Conne. Anschließend hielt sie sich bis 1952 in Paris auf, wo sie in den Ateliers von Ossip Zadinke, R. Martin und vor allem Etienne Martin arbeitete. Ab 1952 wohnte sie in Zürich, wobei sie sich noch oft im neuen Vaterhaus im Kleinvenedig von Lenzburg aufgehalten hatte. 1955 fand die Heirat mit Felix Denzler statt. Ab 1956 war sie zeitweise Mitarbeiterin am Museum Rietberg in Zürich. 1962 unternahm sie eine Reise durch Nordamerika.

 

 
 

Aqui-Brunnen, 1977, Adliswil

 

Bis 1955 arbeitete sie fast ausschließlich mit Ton und Gips, danach bis 1993 vorwiegend mit Holz und zuletzt entstanden abstrakte Objekte aus Acryl- und Plexiglas.

1977 schuf sie den Aqui-Brunnen, der in der Enge auf dem Areal der Hürlimann-Brauerei stand. Helene Denzler schuf ihn im Auftrag ihres Jugendfreundes, des Bierbrauers Martin Hürlimann. Seit 2002 steht er in Adliswil beim Verkehrsknoten Sood.

 

 
 

Zwei Figuren, Bronze

 
1982 verstarb ihr Gatte. Für sein Grab schuf sie einen zirka 60 Zentimeter hohen Totentanz aus Bronzeguss. Die Skulptur auf dem Zürcher Privatfriedhof Hohe Promenade besteht aus drei vergleichsweise abstrakten Figuren und zeigt das Ehepaar mit dem Tod im Reigentanz.
Helene Denzler-Thut hat der Rietberg-Gesellschaft ein bedeutendes Legat hinterlassen.
 

 
 

Totentanz, Bronze 1982, Friedhof Hohe Promenade Zürich

 
Ausstellung:

1950, Helen Thut, Maria Scotoni, Pavillon suisse de la cité universitaire Paris;

1951, 3. Salon de la jeune sculpture Paris;

1952, 4. Salon de la jeune sculpture Paris;

1953, 25.4.–8.5., Galerie d’Art moderne Lausanne;

1992, 8.5.–5.6., U-Galerie, Zürich-Altstetten;

1997, 24.1.–22.2., U-Galerie, Zürich-Altstetten;

2007, 22.9.–13.10., Helen Denzler-Thut, Barbara Hug, Galerie Falkengasse Zürich.

 

 
 

Transparente Skulptur, Glas, nach 1993

 
Quelle und Schrift:
Pariser Kunstchronik, Werk-Chronik, 38. Jg., Heft 8, Aug. 1951, S. 106f.;
Peter Mieg, Dichtung, Malerei und Musik in Lenzburg 1803 bis 1953, Lenzburger Zeitung 28.8.1953;
Aargauer Jubiläumsausstellungen, Das Werk, Bd. 40, Heft 10, 1953, S. 167;
Uli Wunderlich, Der Tanz in den Tod, Totentänze vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Freiburg 2001;

Wasser mit Beat Schlatter, Tages-Anzeiger 24.3.2007, S. 76;

SIK-ISEA, Schweizerisches Kunstarchiv, Dokumentation Helene Denzler-Thut.

   
  Transparente Skulptur, Glas, nach 1993  
 

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31. Jänner 2016

Stand: 11.03.20