eingang
künstlerwerdegänge
niederlenz
aargau
schweiz
 
 

Burkart, Walter (1923–2009)

 
 

 

 

* 23.10.1923 Wohlen, 21.8.2009 Wohlen; Heimatort: Merenschwand.

Keramik und Scherenschnitt.

 

 

Walter Burkart wuchs in Wohlen auf und besuchte da die Schulen. Schon als Schulbub fertigte Burkart die ersten Scherenschnitte an. Sein erstes Motiv: Hühner und nochmals Hühner. Sein Atelier war die Stube seiner Mutter, die sich als Schneiderin durchs Leben brachte, er lernte Dekorateur. Der junge Walter Burkart, der eben im Damenkonfektionsgeschäft Herzog in Biel die Stelle als Chefdekorateur angetreten hatte, schmiss die Stelle 1949 hin und wanderte befristet aus, über Marseille nach Algier; er bot hier in den Freudenhäusern seine Scherenschnitte feil – für 20 Rappen das Stück, wenn die Freudenmädchen schlechte Geschäfte gemacht hatten, und für 30 Rappen, wenn es diesen besser gegangen war. Danach arbeitete er kurze Zeit bei einem Weinbauern im Welschland und anschließend war er Bäckereiausläufer in Birsfelden BL.

     
  Die Berberin   Sonnenaufgang in Wohlen  
     
Auf seinen Weltenfahrten erreichte er unter anderen die schwarzafrikanischen Länder Senegal, Mali oder Guinea und das südliche Atlasgebirge in Marokko. Zu Hause verarbeitete er seine Eindrücke und lebte zurückgezogen. Als Künstler stand Walter Burkart einmal hoch im Kurs. Als er merkte, dass er, wenn er nur wollte, viel Geld machen könnte, wenn er seine Kunstwerke in Serie produzieren würde, schläferte er seine Kunst selber langsam ein.

Fünf volle Arbeitsjahre brachte er mit der Herstellung des Güggels im Wohler Gemeindehaus zu.

Er erhielt 2005 den Wohler Kulturpreis.

Im Aargauer Kunsthaus befindet sich das Werk «Der Weg nach Timbouktou».

 

 
 

Ziegenhirt aus dem Hohen Atlas

 
Ausstellung:

1977, 14.1.–25.1., Gemeindehaus Wohlen;

1978, 9.11.–10.12., Foyer Kunsthaus Aarau.

 

 
Schrift:
Der große Künstler mit der Schere, Aargauer Tagblatt 17.1.1977;
Wohler Künstler, Baden Verlag 1978;
Jo Steimen, Zum Leben bestimmt, bestimmt, die Wahrheit zu suchen, Freiämter Tagblatt 15.10.1982;

Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983;

Den Kunstbetrieb hat er immer verabscheut, Wohler Anzeiger 25.8.2009.
 

12. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20