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Bucher, Josef (Joseph) (1788–1852)

 

* 30.12.1788 Hohenrain, † 10.4.1852 Sins; Heimatort: Kleinwangen LU.

Maler, Kunsthandwerker und Lehrer. Altarbilder, Vergolden, Prozessions- und Schützenfahnen, Theaterkulissen, Wirtshausschilde und Bildnisse.

 

 

 
Josef Bucher kam als zweiter Sohn des Arztes Johannes Bucher-Widmer zur Welt. In Sins besuchte er die Dorf- und Lateinschule. 1799 waren französische Offiziere im Doktorhaus in Sins einquartiert, die sich anboten, den begabten Knaben auf eigene Kosten in Paris ausbilden zu lassen. Die Eltern waren dagegen; Josef Bucher hätte eigentlich auch Arzt werden sollen. Das wollte dieser aber nicht, so kam er zuerst zu einem, der sich Kunstmaler nannte, in Bremgarten in der Lehre; es gefiel ihm aber nicht, so dass er entlief und beim Kunstmaler Kaspar Moos in Luzern landete.
   
  Brandunglück 1836 in Mühlau  

 Hier blieb er 3-4 Jahre. Um 1810 suchte er die Kunstakademie in Freiburg im Breisgau auf, die jedoch wenige Monate nach seiner Ankunft geschlossen wurde. 1813 starb sein Vater, so dass er wieder nach Hause kommen musste. In der Folge lebte er in Sins vorwiegend von kunsthandwerklichen Tätigkeiten und Maleraufträgen. Nebenamtlich war er an der Bezirksschule Sins von 1838 bis 1850 als Zeichenlehrer tätig.

   
  Votivbild in der Kirche des Klosters Heiligkreuz ZG,

eingestürzte Scheune 1824

 
   

Joseph Bucher war Mitglied der Musikgesellschaft, ein trefflicher Schütze und leidenschaftlicher Jäger. 1846 erfroren ihm bei einer Jagdpartie die Zehen des einen Fußes, so dass er fortan ans Haus gefesselt war. An den politischen Stürmen der Jahre 1830 und 1840/41 nahm er auf liberaler Seite eifrig Anteil.

Seine bedeutendsten Arbeiten waren religiöse Gemälde, die er für Verschiedene Kirchen schuf: Hitzkirch, Müswangen, Hasle im Entlebuch, Rohrdorf, Sins und im Kloster Heiligkreuz bei Cham.
 

 
 

Rechter Seitenaltar im Chor, Kirche Sins 1834

 
Quelle und Schrift:

F. Rohner, Josef Bucher, Kunstmaler von Sins 1788-1852, Freischütz Muri, 5.1./9.1./12.1.1940;

Biographisches Lexikon des Aargaus 1803-1957, Aarau 1958;
Die Kunstdenkmäler des Kt. Aargau, Band V, Der Bezirk Muri, Basel 1967.
 

 
 

Hl.-Verena-Kapelle, Predella, Ättenschwil

 
 

12. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20