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Brunner, Max (1910–2007)

 
 

 

* 19.3.1910 Solothurn, † 20.3.2007 Burgdorf; Heimatort: Berikon AG.

Primarlehrer, Maler und Glasmaler. Angewandte Kunst, Grafik und grafische Techniken, Lyrik, Malerei, Textilkunst.

 

 
 

Selbstbildnis Max Brunner

 

Max Brunners Großvater war Störmetzger, sein Vater Spengler und Installateur mit eigenem Geschäft. Er wuchs in Solothurn auf und durchlief die städtischen Schulen. Von 1926-1930 besuchter er das Lehrerseminar Solothurn, zog aber 1930 als 20-Jähriger gleich für eine Kunstausbildung im Aktzeichnen an der Akademie Colarossi nach Paris. Nur Wochen später starb sein Stiefvater. Er musste heimkehren und dann eine Schulklasse in Derendingen übernehmen. Ein Jahr später, 1931, fand er in Unterramsern seine Lebensstelle. Er versah dort sofort die Ämter als Leiter des Männerchores, Steuerregisterführers und Friedensrichters. Da er eine Gesamtschule mit 36 Kindern unterrichten sollte, tat er sich mit Lehrer Walter Sahli in Oberramsern zusammen. Um es beiden einfacher zu machen unterrichtete er die 1. bis 4. Klasse beider Dörfer, sein Kollege die 5. bis 9. Klasse in Oberramsern. Später mussten die Kinder ab der 5. Klasse nach Aetingen wechseln. Erste Glasmalereien entstanden 1935/36 für die reformierte Kirche in Messen. Von 1953–1960 war er Präsident der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten, Sektion Solothurn. In Lausanne gestaltete er 1964 den Auftritt des Kantons Solothurn an der EXPO.

 

 
 

Nachtbild VIII, 1942

 

Lehrer Brunner, obwohl immer häufiger als Künstler im Atelier, war im Dorf als realistische, gradlinige Respektsperson geachtet. «Sagte er, diese Tanne im Dorf bleibt stehen, so blieb sie stehen – jedenfalls bis er weggezogen war», erzählt Elisabeth Reist.

Besonders nachdem er sich autodidaktisch die Technik der verbleiten Glasmalerei und später jene für Glas/Beton angeeignet hatte, bekam er immer mehr Aufträge für öffentliche Bauten.

1969 quittierte Brunner den Schuldienst. Freischaffend war es ihm weitere 38 Jahre lang vergönnt, ungezählte Bilder, Kunst im öffentlichen Raum und Glasfenster zu schaffen.

1978 war er bei der Gründung des Künstlerhauses S11 in Solothurn dabei. Als 1983 seine Frau Martha starb, blieb er einige Jahre allein. Als er 1992 in Therese Oppliger «noch einmal ein großes Los gezogen hatte», wie er sich ausdrückte, lebte er bis zuletzt bei ihr in Hasle-Rüegsau.

 

 
 

Selbstbildnis Max Brunner

 

Als Glasmaler hatte er über 40 Kirchenräume mitgestaltet, dazu viele Wappenscheiben. Brunner beherrschte sowohl die historische Glas-Blei- als auch die Glas-Beton-Technik. Ein hervorragendes Beispiel seiner Glaskunst sind die Glasfenster in der Kirche Guggisberg.

Ausstellung:

1970, 5.9.–27.9., Berufsschulhaus Solothurn;

1994, 20.8.–17.9., Max Brunner. Das Licht malen - mit dem Licht malen, Kunsthaus Grenchen;

1995, 28.10.–26.11., Max Brunner. Arbeiten 19993/1995, Künstlerhaus Solothurn;

2010, 20.3.–11.4., Zürcher Stalder AG, Lyssach.
Quelle und Schrift:

Max Brunner: Möhrli - Die Geschichte eines schwarzen Schafes, das auf große Wanderung geht, Zürich und München 1960;

Leo Weber & Joseph Reinhart: Johr y, Johr us, Lesebuch für die 3. Klasse der Primarschule, Illustration Max Brunner, Solothurn 1963;

Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983;
www.bibliodrama.ch/HTML/bibliodrama/publikats/BD%20publikation18.pdf;
www.sokultur.ch/html/kulturschaffende/detail.html?q=&qs=all&qs2=1&artist_id=1634
de.wikipedia.org/wiki/Max_Brunner_(Maler).
 

 
 

Der Süden, 1953

 
 

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12. Gilbhart 2012