Bachmann, Simon (~1600–1666)         * um 1600 Muri, † 26.5.1666 Muri; Heimatort: Schweiz. Bildschnitzer und Zeichner. Zeichnung und Holzskulptur.       Vermutlich kam Simon Bachmann kurz vor 1600 zur Welt. Um 1618 begann seine Wanderschaft, die ihn nach Italien, Böhmen, Ungarn und Deutschland führte und 26 Jahre dauerte. Über seine Ausbildung weiss man nichts, und die genauen Aufenthaltsorte seiner Wanderschaft sind auch unbekannt. Gesichert ist nur, dass er sich im Raum Bodensee aufgehalten hatte. 1650 war er sicher in Muri, da er unter Abt Johann Jodok Singisen Arbeiten für das Chorgestühl der Klosterkirche ausführte. 1653 übersiedelte er nach Luzern, so dass die Arbeit an den Chorgestühlen ins Stocken kam. Er arbeitete aber bis 1660 für das Kloster Muri; 1662 verpfründete er sich diesem und starb dort hochgeehrt 1666. Simon Bachmann ist ein bildschnitzerisches Werk von etwa 60 Einzelarbeiten zuweisbar, darunter das Chorgestühl des Klosters Muri. Das erhaltene gezeichnete Werk umfasst  eine Skizze "Martyrium der Hl. Afra" von 1633, 21 Tuschezeichnungen zu den Chorgestühlreliefs von Muri (AG), eine Reihe von sechs Bleistiftzeichnungen von Heiligen der Benediktinerkongregation (1659) sowie einen Entwurf und ein weiteres, nach Bachmanns Vorgaben gemaltes Altarblatt für den Petrusaltar (1651, Klosterkirche Muri).       Chorgestühl Kloster Muri   Ausstellung: 1972, 3.9.–15.10., Barockplastik des Aargaus, Aargauer Kunsthaus Aarau. Quelle und Schrift: Dr. Theodor von Libenau, Simon Bachmann von Muri, Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde, Nr. 2, April 1880; Argovia, Jahresschrift der historischen Gesellschaft des Kantons Aargau, Bd.XXX, Aarau 1903; Georg Germann: «Simon Bachmann von Muri. Zum 300. Todestag des Bildhauers». In: Sarner Kollegi-Chronik, 1966, 28. S. 102-106; Peter Felder, Barockplastik des Aargau, Aarau 1972; Karl Grunder: Simon Bachmann. Bildthauwer uss dem Dorff Mury in freyen Embtern des Ergöws. 1600/10 bis 1666. Dissertation Universität Zürich. Basel, Boston, Berlin: Birkhäuser, 1988. Peter Felder, Barockplastik der Schweiz, Basel 1988.   12. Nebelung 2013